Viele begeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer haben den "Lunzi" bereits auf der Rössli-Bühne kennen gelernt. Die Theatergesellschaft Villmergen hat ihn – wunderbar inszeniert von Paul Steinmann – zu neuem Leben erweckt. Viele hatten zuvor schon Lorenz Stägers "Kammerdiener" gelesen, eine unterhaltsame Mischung aus Dichtung und Wahrheit, die die Basis für das Theaterstück bildet. Wer aber war eigentlich der "wahre Lunzi"? Wie und wo auf der weiten Welt hat er gelebt und gearbeitet? Welche Szene im Theater oder im biografischen Roman hat sich wirklich so abgespielt? 

   Lunzi lebt in der Erinnerung von vielen älteren Villmergerinnen und Villmergern weiter: ein alter Mann, immer gut angezogen, mit Pochettli und goldener Uhrkette. Er wohnte in der Metzgerei Lüthi als Pensionär und hatte für alle ein freundliches Wort. Oft sah man ihn, einen grossen Strohhut auf dem Kopf, mit dem Kinderwagen unterwegs, in dem der kleine Röbeli Lüthi sass.   

    Der einstige Bauernbub Jost Leonz „Lunzi“ Koch hatte zuvor ein langes faszinierendes Leben als Diener und Kammerdiener geführt. Mit seinen Herren legte er Hunderttausende von Kilometern zu Schiff und Eisenbahn rund um die Welt zurück, erlebte und überlebte in Java im Dienste des französischen Konsuls den Ausbruch des Krakatau und arbeitete in Hawaii als Maître d’Hôtel im berühmten Volcano House. Er war in New York in Stellung beim Pianokönig Steinway und reiste mit dem amerikanischen Sammler Frederick Stearns nilaufwärts bis nach Khartum. Und kehrte zwischendurch immer wieder in sein Heimatdorf Villmergen zurück, als gern gesehener und willkommener Gast mit einem grossen Kratten voller Neuigkeiten.

   Im Laufe seiner jahrelangen Nachforschungen über dessen Leben entdeckte Lorenz Stäger immer wieder neue Spuren und Facetten, auch dort, wo er sie nie vermutet hätte: etwa in Zeitungen von Hawaii oder im Tagebuch des Pianokönigs Steinway. Vieles hat Stäger in seiner Romanbiografie Der Kammerdienerverwendet. Sehr viele Ergebnisse aber, die im Kammerdiener nicht zu finden sind, sind es ebenfalls wert, als Beitrag zur Geschichte Villmergens für Interessierte zugänglich gemacht zu werden. So entstand die Idee, eine eigentliche, reich illustrierte Biografie über Lunzi zu schreiben.  

   Im neuen Buch sind nicht nur zahlreiche faksimilierte Briefe und Postkarten von Lunzi zu finden, sondern auch Quellentexte, darunter das Mundart-Manuskript eines Radiovortrages von Robert Stäger. Unter dem Titel "De Lunzi verzellt hütt" hatte dieser 1946 im "Landessender Beromünster" schweizweit über Lunzi berichtet. 

Erhältlich in jeder Buchhandlung sowie bei folgenden regionalen Verkaufsstellen:

Während der Aufführungen des "Kammerdiener" an der Theaterkasse im Rössli

Empfang Gemeindeverwaltung Villmergen

Raiffeisenbank Villmergen 

Buchhandlung Furrer, Bremgarten

Metzgerei Sax, Büttikon

Papeterie Huber, Muri

Bäckerei Ruckli, Sarmenstorf

Herren Salon Saxer, Wohlen

Strohmuseum Wohlen

Direkt beim Autor Lorenz Stäger, Wohlen